viernes, 4 de septiembre de 2020

Hécate und Alraune

Die Mandragora…. eine Wurzel voller Magie und Mythen

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Die Mandragora (lat.) oder umgangssprachlich Alraune ist seit der Antike eine der wichtigsten, vielleicht sogar die wichtigste Pflanze  in der  Geschichte der Magie und Kräuterkunde.
Schon von je her nutzte man ihre „magische “ Kraft, um daraus Zaubertränke zu brauen und magische Amulette zu fertigen.
Ihr Vorkommen in der freien Natur ist allerdings auf den Mittelmeerraum beschränkt und kam über die Handelrouten im frühen Mittelalter zu uns ins nördlichere Europa und nach Deutschland.
Es gibt zweierlei Arten dieser rosettenförmigen Gewächse: die frühjahrsblühende ( M. officinarum) und die herbstblühende Alraune( M. autumnalis). Fast alle Teile dieser Pflanze sind giftig,  außer den gelblichen süßlich duftenden Früchten/Beeren der „echten Alraune“, der Mandragora officinarum; diese sollen ungiftig sein und könnten vielleicht gegessen werden( ich selber habe es bis jetzt nicht probiert und wäre doch auch eher vorsichtig).
Die Pflanze hat eine sogenannte „Pfahlwurzel“, meist lang und dünn, sie ist zweigeteilt, wodurch sie grob anthropomorph – also menschenähnlich – wirkt. Hierdurch wurde sie über Jahrhunderte das Objekt der Begierde für alle Zauberer, Hexen, Kräuterheiler, Kurpfuscher, Quacksalber, Glücksritter und so weiter. Sie alle betrachteten und vor allem verkauften diese Wurzel als äußerst magisch. Das führte Legenden und Mythen, die bis heute Bestand haben.
Schon die alten Griechen wussten um ihre Kräfte, aber sie nutzten sie überwiegend als heilendes Kraut (gegen Schlaflosigkeit und Ausschlag).
Erst mit der Verbreitung des Christentums bekommt die Alraune ihren dämonischen Mythos.
Es gibt viele verschiedene´ Versionen ,  die zum Beispiel vom Ausgraben der Alraune handeln. Bei Plinius und Theophrastos sind es die ältesten bekannten Aufzeichnungen, die  von einem Ritual handeln eine Mandragorawurzel  aus zu graben: „um die Pflanze seien Kreise zu ziehen und sie sei nach Osten gewandt aus der Erde zu ziehen.“
Andere, wie z.B. der jüdisch-römische Autor Flavius Josephus ,(1. Jhdt. n. Chr ) beschreiben die Pflanze und das Ritual des Ausgrabens: Er nennt die Alraune “baaras” – die im Dunkeln leuchtet und die Kraft hat die Macht Dämonen auszutreiben. Sie sei nur schwer zu fassen und würde demjenigen ausweichen, der versuche sie aus der Erde auszureißen. Einzig könne man sie zum Stillstand bringen, wenn man sie mit Urin und Menstruationsblut übergieße… Doch ihre Berührung sei tödlich und könne nur umgangen werden, wenn man sie an den Schwanz eines schwarzen Hundes festbinde, der seinem Herren nacheilend diese dann aus der Erde zöge und dann an Stelle seines Herren sterben würde…
Der Römer Claudius Aelianus( 2. Jhdt. n. Chr.), der die Pflanze “Kynospastos” nennt, was so viel wie “die vom Hund Herauszuziehende” und “Aglaophotis” was auch die im Dunkeln Leuchtende heißt, baut das Ritual des Ausgrabens noch etwas weiter aus: der Hund der die Wurzel herausziehen soll, muss einige Tage vorher gehungert haben, und außerhalb seiner Reichweite müsse ihm Fleisch vorgesetzt werden. Vom Hunger getrieben würde er dann die Wurzel herausziehen. Sobald er die Sonne sehe, würde er sofort sterben und dann müsse er an diesem Ort unter Verwendung eines speziellen Ritus begraben werden…
Die so gewonnene Pflanze könne nun bedenkenlos mitgenommen werden und als Heilmittel für Augenkrankheiten und Epilepsie genutzt werden…
Ab dem Mittelalter verschwand der heilende Aspekt um den Alraunenmythos und es verbreiteten sich immer mehr dämonische Geschichten und Legenden. In der Renaissance wurde dann wurden noch einige “teuflische und schwarze Legenden” dazu gedichtet, was den heilenden Aspekt nun gänzlich verschwinden ließ und einem reinen Talisman und Fetisch Platz machte. Geschildert wurde meist der Endpunkt der Entwicklung der Alraunen. So wie bei den Gebrüder Grimm, die mit einigen anderen Geschichtensammlern fast übereinstimmend schreiben:
”Alraunen“, die Galgenmännlein, wachsen demzufolge unter einem Galgen und entstehen aus Urin und Samen von Gehängten. Und noch etwas wurde diesem Mythos hinzugefügt: der tödliche Schrei, den die Alraune ausstößt wenn sie aus der Erde gezogen wird. Nach mehr oder weniger erfolgreichem Ausgraben müsse eine weitere wichtige Behandlung vollzogen werden damit die Zauberkraft auch wirken kann. Man musste sie in rotem Wein waschen (ähnlich dem Blut) und sie in zarte Leinen- oder Seidentücher wickeln. Dann legt man sie in eine kleine Holzkiste, die einem Sarg ähnlich ist und aus dem Holz des Weißdornbusches gemacht wurde. Diese Prozedur des Waschens in rotem Wein, müsse jeden Freitag wiederholt werden, denn nur dann würde diese Wurzel den Besitzer mit Wohlstand versorgen, wenn er sie gut behandelte.
Aber nicht jeder hatte die heilende Wirkung der Alraune vergessen. Natürlich wussten die kräuterkundigen Hexen, die Schamanen und andere Naturkundige immer noch, trotz allen Legenden und Mythen, welche Heilkräfte die Pflanze besaß. Dennoch war der Glaube an die Magie und die Zauberkräfte immer größer und hält auch bis heute an.
Da die Mandragora nur im Mittelmeerraum wächst und nur auf verschlungenen Handelswegen nach Deutschland und Nordeuropa kam, wurde sie zu einem sehr begehrten Objekt. Sei es um durch ihr Gift gewisse Leute aus dem Weg zu räumen oder um die Wurzel als Zauberobjekt zu benutzen.
Hierdurch wurde sie fast unerschwinglich für die einfache Bevölkerung und es kam auch zum Handel mit Fälschungen. Es wurden Wurzeln, die der Alraune glichen, aber eben von anderen Pflanzen wie der weißen Zaunrübe (bryonia alba) stammten, als Alraunenwurzel verkauft. Da diese Fälschungen um ein vielfaches billiger waren als das Original, kam es zu einem schwunghaften Handel mit den Wurzeln der Zaunrübe oder auch den Wurzeln der Tollkirsche (Belladonna, eine pshychogene Pflanze, die in heimischen Wäldern wächst).
Auch die Rhizome (Wurzel) von Schwertlilienarten (Iris), einer heimischen Wasserpflanzenart, wurden gerne als magische Alraunenwurzel unter das Volk gebracht, da der größte Teil der einfachen Bevölkerung noch nie eine echte Alraune gesehen hatte.
Im weiteren Verlauf wurde dadurch jede Wurzel (egal ob Ähnlichkeiten vorhanden waren oder nicht), als Alraunenwurzel an den Mann oder die Frau gebracht…nur die Gelehrten und die Wissenden, wie Heilerinnen und Anderen, die lesen konnten hatten wohl eine Ahnung von dem Aussehen der berühmten Wurzel.
Der Schwindel machte nicht einmal vor hohen Leuten halt, wie Königen oder Herzögen. Das berühmteste Beispiel ist Kaiser Rudolf II (1552-1612)dem zwei der berühmten Alraunenwurzeln quasi untergeschoben wurden und die sich als Siglauch (Allium victoralis) herausstellten. Auch die “Eppendorfer Alraune”die der Kaiser selber gekauft hatte, stelle sich als eine Fälschung heraus, die von Hand in eine Form die der Alraune ähnlich sein sollte, gebracht wurde. Die wohl prominenteste und beste Fälschung war die Zaunrübe…
Einige Sagensammler beschrieben die Alraune dann am Ende des 19. Jahrhunderts, als Uraundel oder als Tragerl. Es waren ehrbare und dienstbare kleine Geister, die dem Besitzer, alles bringen konnten was er sich wünschte, Wenn man die Uraundeln oder Tragerl in der Tasche ( Jacke oder Hose) trug, so wurde man hellsichtig, während man sich selber unsichtbar machen konnte. Aber, so heißt es weiter in den Sagen, hatte man die Tragerl oder Ulraunel noch zu Lebzeiten an jemanden anders weiter zu verschenken, denn sonst würde die Seele des Besitzers nach dem Tode an den Teufel übergehen….
Aber das Brauchtum oder die Mystik der Alraune geht noch viel weiter zurück.
Was ist mit all den Hexen und Magiern, mit all denen die den Göttern dienen und huldigen…wie stehen sie zur Mandragora,der Alraune…
Nach der griechischen Sage ist die Alraune ( Mandragora offincinalis) als der Charm des Promethues bekannt und nach den alten griechischen Geschichten kamen die Alraunen aus dem giftigen Wundsekret (Blut der Götter)des Titanen Prometheus hervor während er als quälende Strafe von Zeus in die Erde eingetaucht oder eingeweicht wurde. Sie sollten den Menschen Intelligenz und Weisheit schenken. Denn der Titan Prometheus.war auch als Lehrer der Pflanzenwissenschaften und der Medizin bekannt.
Für die alten Griechen und Römer war die Alraune heilig und wurde der Göttin Hekate zugeordnet. In alten Schriften wurde ein Ritual die Alraunenwurzel zu ernten besonders bekannt. Als die der Sage um die schöne Circe oder der Zauberin Medea…die als Priesterin mit zwölf weiteren Frauen in einem Zirkel als Hüterin der Göttin Hekate wirkte und die Alraune unter Anrufung der Göttin erntete.
Medea badete vor der Ernte der Alraunenwurzel in den Gewässern von sieben ständig fließenden Bächen. Das Baden vor der Annäherung und Arbeiten mit Naturgeistern oder Göttern, war eine gängige Praxis in animistischen und vorchristlichen Kulturen auf der ganzen Welt.
Mandrake root photographed for NGM Departments. Susan Welchman
Mandrake root photographed for NGM Departments. Susan Welchman
Nach dem sie nun sauber und glänzend war, wartete sie bis die letzten Sonnenstrahlen verschwanden und die Welt in die Dunkelheit entließ. Sie hüllte sich in dunkle Gewänder und erntete dann die Wurzel nach dem sie die Göttin Hekate rief;
“Hekate Einodia, Trioditis, schöne Dame,
der irdischen, wässrig, und Himmels Rahmen,
Grab in einer Safran Schleier gekleidet,
zufrieden mit dunklen Geister, die durch die Schatten wandern;
Perseis, einsame Göttin, Hagel!
Die weltweit Schlüsselträger, nie zum Scheitern verurteilt;
Hirsche in Jubel, Jägerin, abendliche gesehen,
und Stiere, unbesiegbare Königin gezogen;
Führer, Nymphe, Krankenschwester, in den Bergen wandern,
hören die Bittsteller, die mit heiligen Riten deine Macht verehren,
und an die Hirten mit einer Begünstigung Geist in der Nähe zu ziehen. “
(- Orphische Hymne an Hekate (2-3. Jahrhundert v. Chr.)
Nun ist es heute etwas schwierig noch einigermaßen reine Bäche zu finden, aber nicht mal das ist das größte Problem,schwieriger ist es auch noch sieben ständig fließende Bäche zu finden, die einigermaßen zusammenhängen liegen ohne das man durchs halbe Land reisen müsste…aber hier ist Erfindergeist gefragt… ich nehme eine Flasche (kein Plastik ) und fülle mir wo immer ich einen Bach finde etwas ab,nachdem ich den Wassergeist oder Nymphe um Erlaubnis gebeten habe…so hab ich mir dann aus verschieden 7 Bächen Wasser geholt. Wer dieses Ritual einmal selber ausprobieren möchte,es muss ja sich nicht um die Ernte einer Alraune dabei handeln ,sondern auch um Hekate zu huldigen, der kleide sich nach dem besagten Bade in dem Wasser der 7 Bäche, in dunkle Gewänder (einfache Kleidung die für ein Ritus genommen wird ,die sonst natürlich nicht getragen wird,tun es aber auch )und begebe sich an einen Kreuzweg. Dies wäre der ideale Ort, es gehen aber auch andere Schwellenübergänge. Die Anrufung der Hekate sollte siebenmal erfolgen, bevor man dann mit dem eigentlichen Anliegen (wie bei mir die Alraunenwurzel) zur Sache kommt.
Alles weitere zu diesen Ritus ist dann recht einfach, die Alraune kann aus dem eigenen Garten oder dem Blumentopf im Wohnzimmer geerntet werden…
Nach diesem Aufruf zieht Medea und wer auch immer dies Ritual vollzieht, dann die Wurzel aus der Erde. Sie bewahrt die Wurzel in einer kleinen Holzbox auf…um sie dann leicht gekühlt und im dunklen geschützt aufzubewahren…
Bei Bedarf nimmt sie die frische Wurzel und entsaftet sie. Wenn es eine ältere, eingetrocknete Wurzel ist, wird diese von Medea und auch von uns , in einem Mörser zerstossen ..und dann lässt sie diese Mixtur an Jason liefern. (Siehe die Sage um Jason und den Agronauten).Ähnlich können wir heute auch handeln, wer eine Alraune ernten will, die dann die Macht und Magie der Göttin Hekate haben soll.
Der zweite Teil solcher Riten ist der Göttin Hekate ein Dankesopfer zu bringen.. Sie liebt Blut (wer damit nicht umgehen kann, nimmt Blutähnliches wie Granatapfelsaft oder Rotwein). Auch Milch und reiner Honig wird gern von der Göttin angenommen. Wer aber auf Blut nicht verzichten mag und für den das Blut vom Schlachttieren nicht in Frage kommt , kann sehr gern ein paar Tropfen des eigenen Blutes nehmen und in ein Räucherfass auf brennende Holzkohle geben. Dies wird mit Wacholder ( gehört auch zu den heiligen Kräutern der Hekate) und Weihrauch geräuchert, anstelle wie zu Medeas Zeiten, als ein großer Scheiterhaufen hergerichtet wurde , wo dann das Blut mitsamt dem geschlachteten Schaf oder dem sonstigen Tier und anderen Kräutern etc., als Opfer dargebracht und verbrannt wurden.
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Medea witch and Highpriestess of Hekate
Wenn ich selber mit der Alraune arbeite und sie für Öle und Salben benutze, gehe ich noch etwas weiter. Ich nehme einen Chant oder eine Anrufung, mit Theokrits Worten in seinem Gedicht aus dem 3. Jahrhundert v. Chr…
„Mond scheint so klar, sanft werde ich singen für dich Göttin und Hekate in der Unterwelt – die Hunde zittern vor ihr, wenn sie über den Gräbern und dem dunklen Blut kommt. Ich begrüße dich Hekate, die grimmige eine, bleibe bei mir bis zum Ende. Mache diese magische Substanz so effektiv wie die der Circe, der Medea und des blonden Perimedes. So sei es…
So weihe ich meine Salben, Öle oder Talismane ..die Opfergaben werden danach in eine kleine runde Grube gegeben,die man natürlich selber vor der Anrufung des Ritus schon ausgehoben haben sollte.
Alle Opfergaben werden in diese kleine Grube geworfen und dann zugeschüttet.
Dann verläßt man diesen Platz ohne sich um zudrehen!! Also nicht umdrehen oder gar zurück gehen ,egal was passiert oder was man hört. In den griechischen Mythologien und Riten ist dies ein immer wieder kehrendes Thema vor allem wenn man Opferangebote darbietet oder etwas von den dunklen Gottheiten will. Es heißt schreckliche Dinge würden geschehen mit denen die sich umdrehen oder gar zurück gehen…. es ist eine Beleidigung der Götter und würde wohl den frühen Tod und zuvor ein schreckliches Leiden bedeuten…oder mit viel Glück könnte man diesem entkommen,dann würde man dem Wahnsinn verfallen…nun wie auch immer…einfach nicht zurückschauen, das ist das einfachste.
In der griechischen Sage um Medeas Zaubertrank,den sie für Jason gebraut hat nimmt er diesen Trank aber nicht oral ein, denn er ist hochgiftig, er bestreicht vielmehr seinen Körper damit, nachdem die Sonne aufgegangen ist. Er tat dies in dem Glauben damit könnte er das goldene Vlies leichter finden. Und er brachte das Vlies dann Heim, wo Medea auf ihn wartete.Es war nun auch ein Liebestrank, damit Jason nur sie lieben konnte.
Für uns heißt es ,wer die Salbe aus der Alraunenwurzel benutzen oder sie als Talisman tragen möchte,sollte warten bis die Sonne aufgegangen ist. Die Wirkung solcher Salben und Talismane dauern laut Medeas Anweisungen vom Aufgang der Sonne bis zum nächsten Tag, wenn die Sonne erneut aufgeht.
Bei frischen Wurzeln ist die Potenz der Wirkung sehr hoch und die Dauer oft 12 – 24  Stunden ( von Mensch zu Mensch verschieden und von Pflanze zu Pflanze).
Nun war es in der Zeit der alten Griechen nicht gut mit der Haltbarkeit bestellt und die Mixtur musste schnell verbraucht werden…Bei uns heute ist es etwas anders…Solche Salben,so wie ich sie herstelle, halten in der Regel gekühlt 1-3 Jahre im Kühlschrank. Das Weihen solcher Dinge ist aber eine andere Geschichte… Wenn diese Produkte aus der Alraunenwurzel in dem oben beschrieben Ritus geweiht werden, dann ist die magische Wirkung von der Nacht des Rituals der Weihung bis zum ersten darauffolgenden Sonnenaufgang wirksam …
Wer auch immer die Alraune benutzt, nutze sie mit Bedacht und Vorsicht. Gehe respektvoll mit dieser alten und mächtigen Pflanze um. Bedenke um die große Macht und die Kraft,denn es sind auch die zerstörerischen Mächte des Titanen Prometheus und der Göttin Hekate, die wirken…

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