Alraune – Der Mythos
Die Alraune (auch Alraunwurzel oder Mandragora) ist eigentlich eine alte Heil- und Zauberpflanze, aus den Gebieten um das Mittelmeer stammend, die bereits bei antiken Autoren Erwähnung findet. Die Ähnlichkeit der Wurzel mit einem menschlichen Wesen mag dazu beigetragen haben, dass sie im Laufe der Geschichte als Wunderpflanze und Zaubermaskottchen angesehen wurde.
Erstellt von hejtext vor 5 Jahren
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Ihre Beinamen sind auch Erdmännchen oder Wurzelmännchen. Der Sage nach entsteht die Alraunpflanze, wenn der Samen eines Gehenkten auf die Erde fällt.
“Wenn ein Erddieb … gehängt wird und das Wasser lässt, so wächst an dem Ort der Alraun oder das Galgenmännlein. Oben hat es breite Blätter und gelbe Blumen. Bei der Ausgrabung desselben ist große Gefahr, denn wenn er herausgerissen wird, ächzt, heult und schreit er so entsetzlich, dass der, welcher ihn ausgräbt, alsbald sterben muss. Um ihn daher zu erlangen, muss man am Freitag vor Sonnenaufgang, nachdem man die Ohren mit Baumwolle, Wachs oder Pech wohl verstopft, mit einem ganz schwarzen Hund, der keinen anderen Flecken am ganzen Körper haben darf, hinausgehen, drei Kreuze über dem Alraun machen und die Erde rings herum abgraben, so dass die Wurzel nur noch mit kleinen Fasern in der Erde stehen bleibt. Danach muss man sie mit einer Schnur dem Hund an den Schwanz binden, ihm ein Stück Brot zeigen und eilig davonlaufen. Der Hund, nach dem Brote gierig, folgt und zieht die Wurzel heraus, fällt aber, von ihrem ächzenden Geschrei getroffen, alsbald tot hin…” (Jakob Grimm, in „Der Alraun”)
Hat man die Alraune nun unbeschadet erlangt, bringt sie dem Besitzer Glück und Reichtum. Aber Vorsicht! Bei unsachgemäßem Umgang mit ihr, stürzt sie Menschen ins Verderben. Eine Alraune kann mit Hilfe magischer Praktiken belebt werden und wird dann zum Galgenmännlein.
Varianten dieser Sage finden sich auch in anderen Überlieferungen der einzelnen Gegenden Deutschlands, aber ebenso in Skandinavien, Island, England, Russland und den romanischen Ländern. Angeblich geht die Alraunen-Sage auf den Runen-Mythos zurück: Wotan (Odin) opferte sich selbst, da es zu den Praktiken der Germanen gehörte, in heiligen Hainen neben Tier- auch Menschenopfer zu bringen, damit die Götter Krankheiten und Feinde fernhielten und um den Menschen und dem Vieh Fruchtbarkeit zu garantieren; Wotan nun hängte sich an der Weltenesche Yggdrasil auf und durch seine herabrinnenden Körperflüssigkeiten entstanden die Runen – zauberkräftige Schriftzeichen und Stäbe.
Die Alraune der Germanen war zunächst eine Göttin beziehungsweise eine weise, wahrsagende, zauberkundige Frau. Es ist aber durchaus möglich, dass den weisen Frauen dieser Name erst im Mittelalter, wegen ihres Gebrauchs der Alraunwurzel, beigelegt wurde. Die von Tacitus in der „Germania“ erwähnte Weissagerin Albruna mag Anlass zu einer Verbindung des Namens mit den Heldenfrauen der Altgermanen gegeben haben. In anderer Version gilt die Alraunwurzel als Symbol der Großen Mutter, als Lebensspenderin. In der jüdischen Symbolik steht sie für Empfängnis und Lebenskraft. In der Hexenkunst wird sie wegen ihrer Zauberkraft geschätzt. Als ein Attribut wird sie Circe, einer Zauberin in der griechischen Mythologie, zugeordnet. Auch eine Beziehung zum Totenreich wird der Alraune nachgesagt, denn nach alter Anschauung hielten sich die Seelen der Verstorbenen in Pflanzen und Tieren auf und die Alraunpflanze verdankt ja ihr Entstehen den Spermien eines Gehenkten.
“Wenn ein Erddieb … gehängt wird und das Wasser lässt, so wächst an dem Ort der Alraun oder das Galgenmännlein. Oben hat es breite Blätter und gelbe Blumen. Bei der Ausgrabung desselben ist große Gefahr, denn wenn er herausgerissen wird, ächzt, heult und schreit er so entsetzlich, dass der, welcher ihn ausgräbt, alsbald sterben muss. Um ihn daher zu erlangen, muss man am Freitag vor Sonnenaufgang, nachdem man die Ohren mit Baumwolle, Wachs oder Pech wohl verstopft, mit einem ganz schwarzen Hund, der keinen anderen Flecken am ganzen Körper haben darf, hinausgehen, drei Kreuze über dem Alraun machen und die Erde rings herum abgraben, so dass die Wurzel nur noch mit kleinen Fasern in der Erde stehen bleibt. Danach muss man sie mit einer Schnur dem Hund an den Schwanz binden, ihm ein Stück Brot zeigen und eilig davonlaufen. Der Hund, nach dem Brote gierig, folgt und zieht die Wurzel heraus, fällt aber, von ihrem ächzenden Geschrei getroffen, alsbald tot hin…” (Jakob Grimm, in „Der Alraun”)
Hat man die Alraune nun unbeschadet erlangt, bringt sie dem Besitzer Glück und Reichtum. Aber Vorsicht! Bei unsachgemäßem Umgang mit ihr, stürzt sie Menschen ins Verderben. Eine Alraune kann mit Hilfe magischer Praktiken belebt werden und wird dann zum Galgenmännlein.
Varianten dieser Sage finden sich auch in anderen Überlieferungen der einzelnen Gegenden Deutschlands, aber ebenso in Skandinavien, Island, England, Russland und den romanischen Ländern. Angeblich geht die Alraunen-Sage auf den Runen-Mythos zurück: Wotan (Odin) opferte sich selbst, da es zu den Praktiken der Germanen gehörte, in heiligen Hainen neben Tier- auch Menschenopfer zu bringen, damit die Götter Krankheiten und Feinde fernhielten und um den Menschen und dem Vieh Fruchtbarkeit zu garantieren; Wotan nun hängte sich an der Weltenesche Yggdrasil auf und durch seine herabrinnenden Körperflüssigkeiten entstanden die Runen – zauberkräftige Schriftzeichen und Stäbe.
Die Alraune der Germanen war zunächst eine Göttin beziehungsweise eine weise, wahrsagende, zauberkundige Frau. Es ist aber durchaus möglich, dass den weisen Frauen dieser Name erst im Mittelalter, wegen ihres Gebrauchs der Alraunwurzel, beigelegt wurde. Die von Tacitus in der „Germania“ erwähnte Weissagerin Albruna mag Anlass zu einer Verbindung des Namens mit den Heldenfrauen der Altgermanen gegeben haben. In anderer Version gilt die Alraunwurzel als Symbol der Großen Mutter, als Lebensspenderin. In der jüdischen Symbolik steht sie für Empfängnis und Lebenskraft. In der Hexenkunst wird sie wegen ihrer Zauberkraft geschätzt. Als ein Attribut wird sie Circe, einer Zauberin in der griechischen Mythologie, zugeordnet. Auch eine Beziehung zum Totenreich wird der Alraune nachgesagt, denn nach alter Anschauung hielten sich die Seelen der Verstorbenen in Pflanzen und Tieren auf und die Alraunpflanze verdankt ja ihr Entstehen den Spermien eines Gehenkten.
Realistischer ist natürlich folgende Auslegung: Die zum Tode Verurteilten bekamen vor dem Strafvollzug Alraunenextrakt oder Alraunenfrüchtesaft zu trinken, da die Pflanze narkotisierende Wirkung hat. Dabei können durchaus Alraunensamen auf die Erde gelangt sein und somit war es nicht verwunderlich, dass die Pflanze vielfach an Galgenhügeln gefunden wurde.
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